Informationen über Wald und Holz
Heizen mit Holz
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Heizen mit Holz

Holz als Brennstoff ist bei uns in der jüngeren Vergangenheit wenig Beachtung geschenkt worden. Öl & Gas werden frei Haus geliefert, die Heizungen dazu laufen mit Zeitschaltuhren fast automatisch: Niemand braucht sich um den Betrieb kümmern; Asche, die entfernt & entsorgt werden müsste, fällt kaum an. Mit den steigenden Energiekosten vollzieht sich aber ein Wandel und die Suche nach alternativen, billigeren Heizmöglichkeiten setzt ein. Auf der anderen Seite erfreuen sich immer mehr Hausbesitzer am eigenen Kamin. Holz als Energieträger erlebt in jedem Fall eine Renaissance.

Wer Kaminholz 'machen' will, braucht eigentlich nur Handsäge & Axt. Mit diesen Werkzeugen ließe sich sogar der Besuch im Fitness-Studio einsparen. Wer es einmal gemacht hat, wird zustimmen: Holz sägen & hacken ist eine schweißtreibende Arbeit. In unserer technischen Welt braucht aber beides zuviel teure Zeit. Deshalb werden auch hier Maschinen eingesetzt. Zum Ablängen kommen Motorsägen, elektrische oder Benzin betriebene, zum Einsatz oder Holzkreissägen. Und zum Spalten eben Holzspalter.

Wird unser Wald jetzt verheizt? Wird die Umwelt wieder mehr belastet?
Nein, ganz im Gegenteil, die Nutzung von Brennholz (Schwachholz) unterstützt sogar indirekt das Wachstum des Waldes und ist so gesehen ein Beitrag zum Umweltschutz.
Wer mit Holz heizt, schadet dem Wald in keiner Weise. Für gesundes Wachstum müssen Wälder regelmäßig durchgeforstet werden.

Zum Verbrennen eignet sich nicht jedes Holz. Weichhölzer wie Pappel & Weide haben einen geringen Wärmewert. Bei harzigen Hölzern wie Kiefer oder Fichte müssen die Feuerstellen verschlossen sein, weil das heiße Harz regelrecht explodiert und heiße Glut oder Asche heraus schleudern kann. Am besten & ruhigsten brennen die Harthölzer wie Buche oder Eiche. Besonders schön - und das in unterschiedlichen Farben - brennt das Holz von Obstbäumen wie Kirsche, Pflaume oder Pfirsich. Aber daran zu kommen, ist schwer, und der Preis dafür liegt auch deutlich höher. Und es muss sich natürlich um eine offene oder nur durch eine Glasscheibe geschützte Brennstelle handeln, damit man das schöne Flammenbild auch sehen kann.

An Brennholz zu kommen, ist nicht schwer: Überall werden heute wieder Holzscheite, Holzbriketts oder sogar schon 'Pellets' handlich verpackt angeboten. Wer größere Mengen braucht, wendet sich an Spezialbetriebe, die bereits gespaltenes Holz in verschiedenen Längen und Qualitäten in jeder Menge anliefern. Auskünfte darüber gibt das nächste Forstamt oder ein Blick in unser Branchenbuch. Wer selbst im Wald sammeln möchte, besorgt sich einen Holz-Leseschein beim Waldbesitzer. Er berechtigt zum Sammeln und wird auf bestimmte Zeit ausgestellt.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Das wird am besten an der Deutschen Holzbilanz deutlich: Bei uns wird der Holzvorrat auf etwa 2,8 Mrd. Kubikmeter geschätzt. Jedes Jahr wachsen rund 6o Mio. Kubikmeter nach, von denen nur 4o bis 45 Mio. Kubikmeter genutzt werden. Das hat zur Folge, dass erheblich mehr Holz genutzt werden könnte. Und das sogar unter strenger Auslegung des Nachhaltigkeitsprinzips, das in Deutschland in der Forstwirtschaft gilt. Das Nachhaltigkeitsprinzip ist dabei nichts anderes als die Vereinbarung, dass nicht mehr Holz eingeschlagen werden darf, als gleichzeitig nachwächst. Insgesamt liegt der Holzverbrauch in Deutschland übrigens bei etwa 9o Mio. Kubikmeter pro Jahr.

Zur Bedeutung des Waldes aus ökologischer Sicht fanden wir in der Zeitschrift 'Der deutsche Wald' diese Feststellung: 'Holz nimmt gegenüber allen anderen Rohstoffen eine besondere Stellung ein. Holz ist nicht nur ein nachhaltig nachwachsender Rohstoff und Energieträger sondern, bedingt durch die einzigartigen Produktionsbedingungen im Wald, selbst ein Teil des Ökosystems Wald.' Weiter heißt es: 'Mit der nachhaltigen Holzproduktion sind eine Reihe positiver Umweltwirkungen verbunden. Dazu gehören die Umwandlung von Sonnenenergie in chemisch gebundene Energie, die Aufnahme von Kohlendioxid und die Speicherung von Kohlenstoff im Holz ebenso wie die Verminderung von Schadstoffen in der Luft.'

Zusammen mit dem Bruchholz, das durch Stürme anfällt, bildet Holz ein optimales Heizmaterial. Nur etwa 5% des gesamten Nutzholzes werden als Brennmaterial genutzt.
Auch in Bezug auf Kohlendioxid (CO²) besteht kein Anlaß zur Beunruhigung. Zwar entsteht bei der Verbrennung von Holz Kohlendioxid, allerdings dieselbe Menge, die das junge Holz für sein Wachstum benötigt hat. Die CO²-Bilanz ist bei der Verbrennung von Holz deshalb ausgeglichen. Übrigens: Würde das Holz im Wald dem Verrottungsprozeß ausgesetzt, wird die gleiche Menge an CO² freigesetzt wie bei der Verbrennung - nur langsamer.



Bei der Verbrennung von Ressourcen (Öl, Gas, Kohle) greift die Menschheit auf uralte Kohlenstofflager zurück. Erst die Entstehung dieser Vorkommen vor Millionen von Jahres hat dafür gesorgt, dass unsere Atmosphäre CO²-arm und sauerstoffreich wurde. Damit wurde die Entwicklung von Lebewesen, die auf Sauerstoff angewiesen sind, erst möglich. Die Verbrennung großer Teile dieser Vorkommen, insbesondere seit der Industrialisierung, hat zu einem explosionsartigen Anstieg des CO²-Gehaltes in der Atmosphäre und damit zu einer globalen Erwärmung geführt, die weiter rasant fortschreitet. Die Verbrennung von Holz und anderer Biomasse (Rapsöl, Torf, Stroh) hat an diesem Prozeß keinen Anteil! Es werden außerdem weder Schwefel noch Schwermetalle freigesetzt.

So wird der Wald (und Ihr Nachbar) nicht sauer:

Verwenden Sie Papier nur zum Anzünden, besser und zuverlässiger sind spezielle umweltfreundliche Anzünder (z.B. wachsgetränkte Kokosfasern)!

Sorgen Sie für ausreichende Verbrennungsluftzufuhr!
Verbrennen Sie kein Altpapier oder Abfälle!
Heizen Sie nur mit lufttrockenem, sauberem, unbehandeltem und gespaltenem Brennholz!
Verheizen Sie keinen Holzabfall!
Befolgen Sie die Bedienungsanleitung Ihrer Feuerstätte!
Sorgen Sie für ausreichende Luftzufuhr!
Verwenden Sie Kaminöfen und Kamine mit geschlossenen Türen!

Beachten Sie die Tipps zur Holzlagerung!

Tipp: Für Offene Kamine ist Nadelholz wenig geeignet, da es während der Verbrennung häufig zu kleinen "Knalleffekten" kommt, die glühende Holzstückchen durch den ganzen Raum katapultieren. Bewährt hat sich Buche, Birke, Esche und Eiche. Pappel, Tanne und Weide haben relativ wenig Heizwert (Tabelle "Heizwerte von Holz").
 
  Quelle:Bez.- Schornsteinfegermeister JÜRGEN SAGER Handewitt www.juergensager.de/